A de Baar

De füft Martini wär allwäg nid au no nötig gsi. Und d Täg do laufed sit längerem immer gliich ab, sit ich i däm Kaff im Süde hange plibe bi. Schlofe, warte und suufe, so goot das etz scho sit Monate zue und här. E Einbaanschtroos, und erscht no e abheltigi, en Sumpf und zwor en uusgwachsne. Ich ha kei Chraft und kei Luscht me, au nume es chlinschti Bitzili z ändere. Ich tänk nid draa, öppis z ändere, ha vill z lang gueti Gründ gsuecht und kein einzige gfunde. Jo, guet, es hät mi möge, jo, s hät mi us de Baan gworfe und ganz ehrlich, ich hett nie tänkt, das es mol so schlimm chönt wärde.

Und etz schtoot si näbet mir a de Bar. Wie us em Nüüt isch si uftaucht, ich ha zerscht nume en Luftzug gspürt, und dänn han ich ihres Parfüm gschmöckt. Dur de ganz Qualm dure – do wird nämlich no richtig paffed zum Suufe ane.

De füft Martini schtoot uf em Trese, und si kein halbe Meter vo mir wäg. Wievilmol han ich genau vo däre Szene träumt, si am Morge dänn so fescht anegwünscht und de ganz Tag dure so fescht druf planget!

Mir sind sozäge elei i de Beiz. Dräi aalti Manne sitzed am hinderschte Tisch, ruhig und abklärt sinds in es Charteschpiil vertüüft. Ich han ine villmol zueglueget, probiert, d Regle vom Schpiil z erkenne, und mir die främdartige Blätter z merke. Ha kei Chance gha! Ischs ächt wäg mim Schproochproblem oder liits a de främde Kultur? Bi trotz mim Gwunder nid sehr wiit choo, und die Aalte händ mir es Schpiil nid chönne erkläre, oder si händ eifach nid welle.

Min feschte Platz isch drum sit Wuche a de Bar. Mit Blick durs erschtuunlich suuber Fänschter use uf de Platz mit de aalte Bäum, und im rächte Augewinkel d Iigangstüre. Vil chömed nid ie, s isch au kein aagseite oder bsunders attraktive Schpunte. En aalte fätte Wirt ziet eifach weniger Geie aa als e rassigi Servierdüüse.

Wievill vo mim Gäld isch scho über de Trese zum grummlige Wirt gwanderet, um als Flüssigkeit wider zrugg z choo.? Mir isch da nämlich – im Gägesatz zu mäng anderem, und nur dats weisch – völlig egal, wäm ich für min Ruusch zal.

Und das au nur, demit ich z Nacht nid träume mue, demit ich ufhör, mir Gedanke über mich und über dich z mache, demit ich mir d Rückreis us em Chopf knalle cha und demit ich s einigermasse i mim dureghangene Hotelbett uushalt.

I de erschte Wuche vo mine trüebseelige Usflüg id Baarlandschaft hät amel no ein Klavier gschpillt. Immer am Zischtig und am Donschtig so noch de Elfe – sauguet irgendwie, Tschäss und Bluus, e chli dräckig und irgendwie afrikanisch. Ooni Umwäg über Amerika, mit em Schirokko diräkt übers Mittelmeer i di änge Gasse und die düschtere Schpünte blooset. Han em gärn zuegloset und dezue iegloo.

Si händ en dänn amel abgschtellt wänns ne zvill worde isch, wänns scho ohni Musig vor Fernwee schier dureträit sind.

Und dän isch är plötzlich nümme ume gsii, und au s Klavier i de Baar isch eines Tages verschwunde gsii.

„Ich ha dich gschmöckt, lang bevor ich dich gsee ha“. De erscht Satz sit 8 Monet, ich hett weiss Gott en bessere und passendere uswääle chönne.

© Christoph Bürgin, pomeranzenmusik.ch